Bandscheibenvorfall

Die Wirbelsäule trägt einen grossen Teil der Last unseres Körpers. Durch ihren Aufbau aus Wirbelkörpern, die durch Bandscheiben voneinander getrennt sind, seitlichen Gelenken und einer stabilen Zuggurtung auf der Rückseite bietet sie ein Höchstmass an Beweglichkeit. Auf Hals- und Lendenwirbelsäule fällt dabei der grösste Teil der Bewegungen, da im Bereich der Brustwirbelsäule durch den Brustkorb eine weitgehende natürliche Versteifung vorliegt. Eine Folge der hohen Belastung sind Zeichen der Abnutzung. So kann es entweder spontan oder als Folge einer plötzlichen Fehlbelastung („Verhebetrauma“) zum Heraustreten von weichem Bandscheibenmaterial kommen, welches dann im Halsbereich auf das Rückenmark und an Hals und tiefem Rücken auf austretende Nervenwurzeln drücken kann. Dies bezeichnet man als Bandscheibenvorfall.

In den meisten Fällen ist keine operative Behandlung erforderlich. Neun von zehn Bandscheibenvorfälle bessern sich unter kurzzeitiger Schonung spontan. Wärmeanwendung, Schmerzmedikamente, Entlastung und Physiotherapie können hilfreich sein. Bei über längere Zeit weiterbestehenden Schmerzen sollte geprüft werden, ob eine Operation sinnvoll ist. Bei extrem starken und unerträglichen Schmerzen, hochgradigen Lähmungserscheinungen oder Störungen der Blasen- oder Darmentleerung muss unverzüglich operiert werden.

Obwohl in den meisten Fällen keine Operation erfolgen muss, handelt es sich bei der Operation eines Bandscheibenvorfalles um einen der häufigsten Eingriffe in der Neurochirurgie.